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Was verbirgt sich hinter DevOps?

Was verbirgt sich hinter DevOps?

17. November 2017Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

Der Begriff DevOps begegnet regelmäßig allen, die sich im IT-Umfeld bewegen. Sei es als Entwickler, Projektmanager oder auch im Personalwesen. Doch meistens gibt es noch immer eine Menge Fragezeichen, wenn von DevOps gesprochen wird. Aus diesem Grund wollen wir heute Abhilfe schaffen und den Begriff sowie was sich dahinter verbirgt, näher erläutern.

DevOps ist zunächst ein Kofferwort aus den beiden Begriffen Development (Dev), welcher für die Entwickler steht und Operations (Ops), unter dem der Betrieb der IT zusammengefasst wird.

Wird nach einer tiefsinnigeren Bedeutung für DevOps gesucht, findet sich folgende Erklärung: DevOps ist keine Software und auch keine Technologie. Es ist weder eine Methodik noch ein Prozess. Vielmehr ist DevOps eine Unternehmenskultur, die mit bestimmten Prinzipien verbunden ist und die ein Unternehmen anstrebt sowie langfristig verfolgt.

Die Idee von DevOps ist es die gängigen Probleme in IT-Unternehmen effektiv zu lösen. Dazu zählen verzögerte Projektfertigstellungen, überzogene Budgets und Qualitätsprobleme. Dem versucht DevOps durch eine bessere Zusammenarbeit der Bereiche Development, Operations und Qualitätssicherung entgegen zu wirken.

Wird DevOps als Kultur gelebt, so richten sich alle Beteiligten im gesamten Software-Lebenszyklus auf ein Ziel aus: die schnelle Umsetzung von stabiler, hochwertiger Software, vom ersten Konzept bis hin zum Kunden oder Anwender.

Um dieses Ziel zu erreichen möchte DevOps eine „Blame-free Culture“ im Unternehmen etablieren. Bestehende persönliche Konflikte in Teams sollen aufgelöst und zukünftige vermieden werden. Denn nur konfliktfreie Teams können sehr gute Leistungen erbringen. Konstruktive Kritik, die zur Erreichung der Ziele beiträgt, soll dabei allerdings ausdrücklich gefördert werden.

Ein weiteres kulturelles Ziel ist das Zusammenrücken von Dev und Ops. Historisch gesehen haben diese beiden Parteien zwei in Konflikt stehende Interessen: Dev möchte in immer schnelleren Zyklen Code entwickeln und mehr Features einbringen. Ops hingegen ist es wichtig, dass die Software im Betrieb stabil ist, Fehler behoben werden und es nur wenige Änderungen gibt. Jede Innovation ist in der Sicht von Ops eine potentielle Gefahrenquelle, die den Betrieb nachhaltig stören kann.

John Willis, ein Veteran der DevOps-Bewegung, beschreibt das Grundgerüst von DevOps mit fünf Grundprinzipien:

  • Culture: Gegenseitiges Vertrauen, stetiger Informationsfluss, Lernbereitschaft
  • Automation: Automatisierung bestimmter Arbeitsvorgänge
  • Lean: Vermeide Verschwendung, generiere Wert, Transparenz, ganzheitliche Prozessoptimierung
  • Measurement: Einheitliche Bewertungskriterien (auch über die Applikation und ihre Komponenten hinaus)
  • Sharing: Bereitschaft, Wissen zu teilen, voneinander zu lernen und Erkenntnisse proaktiv mitzuteilen

Mit dem Ansatz von DevOps werden agile Methoden auf den IT-Bereich übertragen und Standardmodelle für Softwareentwicklung und IT-Betrieb miteinander verbunden. Die Modelle selbst lassen sich dabei jedoch nahezu beliebig definieren und beschreiben.

Ein Modell, das DevOps sehr gut beschreibt, ist das sogenannte Drei-Ebenen-Modell. Die Drei Ebenen sind People & Culture, gefolgt von Process & Practices und Tools & Technology. In diesem Gerüst setzt sich der Software-Development-Lifecycle aus zwei Hälften, die die drei Ebenen durchziehen, zusammen: Upstream (Development) und Downstream (Operations).

Entwickler legen im Upstream die Geschwindigkeit und den Innovationsgrad fest. Während im Downstream der Schwerpunkt auf Uptime, Qualitätseinhaltung und Stabilität gelegt wird. Im Upstream werden Point Tools für die Definition und Entwicklung von Software nach agilen Methoden verwendet. Im Downstream hingegen werden Werkzeuge für Testmanagement, Release, Deployment und Betrieb der Software eingesetzt.

Um DevOps in einer Organisation erfolgreich zu implementieren, besteht eine Möglichkeit darin, im Upstream mit agiler Entwicklung und Continuous Integration (CI) zu arbeiten. Im Downstream kann Continuous Delivery (CD) verwendet werden. Der Erfolg beim Einsatz von CI und CD hängt stark vom Einsatz von Automation ab. Automation sorgt für Zeiteinsparung, reduziert Defekte, steigert die Konsistenz und ermöglicht Self-Service-Funktionen.

Durch den Einsatz automatisierter CI- und CD-Prozesse, kann die Trennung zwischen Upstream und Downstream überwunden werden. Im Zusammenspiel mit einer offenen Kommunikations- und Kollaborationskultur innerhalb des Unternehmens, kann so der Grundstein für eine erfolgreiche DevOps-Transformation gelegt werden.

Zusammengefasst müssen für eine erfolgreiche Einführung von DevOps zwei wesentliche Punkte beachtet werden:

  1. DevOps muss als Kultur im Unternehmen verankert werden und darf nicht lediglich als Tool- bzw. Technologieunterfangen angesehen werden, das schnellstmöglich eingeführt werden soll.
  2. Um DevOps effektiv umzusetzen, werden agile Methoden und automatisierte Tools benötigt, da nur so eine qualitativ hochwertige und gleichzeitig schnelle Umsetzung der Projekte gewährleistet werden kann.

Abschließend ist DevOps kein Konzept, das von heute auf morgen in einer Organisation implementiert werden kann. Vielmehr ist DevOps ein Teil der Unternehmenskultur, der immer wieder hinterfragt werden sollte und zyklisch an sich wandelende Marktbedingungen angepasst werden muss.

 

Quellen:

https://jaxenter.de/was-ist-devops-45376

https://www.heise.de/developer/artikel/DevOps-in-der-Praxis-2796388.html?seite=all

http://t3n.de/news/was-bedeutet-eigentlich-devops-723440/

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