3 Tipps für den Berufseinstieg: Umgang mit Stress
Der Berufseinstieg ist eine unglaublich spannende, aufregende Zeit! Man tritt den ersten, richtigen Job an und zieht eventuell sogar in eine andere Stadt. Man findet sich in einem noch fremdem Umfeld zurecht, lernt die neuen Kollegen kennen und bekommt erste Aufgaben zugeteilt. Diese positive Aufregung und Neugier beim Start ins Berufsleben verleiht eine Sonderportion Energie – aber was tun, wenn dieses hohe Energielevel verebbt?
Die verschiedenen Facetten von Stress
Im ersten Berufsjahr lernt man, was Stress ist und sein kann. Mal zeigt er sich ganz offensichtlich, wenn man sich in hochintensiven Projektphasen befindet, Überstunden leistet und die Deadlines näher rücken. Sicherlich ist das unsere generelle, plakative Vorstellung von Stress. Aber das ist nur eine Facette: Stress und Druck können auch ganz unterbewusst auftreten und leise, aber immer präsent, vor sich hin dämmern. Sicherlich kennt Ihr die Situation, wenn es abends schwerfällt abzuschalten und die Gedanken einfach nicht aufhören wollen an die Arbeit zu denken. Diese Facette ist weitaus verbreiteter als die erstgenannte und wird in unserem heutigen Beitrag fokussiert. Besonders das Arbeiten im Homeoffice bestärkt diesen unterbewussten Stress, denn die natürliche Distanz zwischen Arbeitsplatz & Zuhause, getrennt durch den unliebsamen Arbeitsweg, entfällt teilweise komplett.
Wie soll man also mit dieser Art von Stress umgehen und welche gesunden Methoden gibt es, die wirklich funktionieren und beim Abschalten helfen? Natürlich ist dieses Thema sehr individuell und es gibt kein allgemein gültiges Rezept. Wir hoffen dennoch mit unseren Tipps neue Ideen zu geben.
Gedanken aus, Grenzen setzen und eine Prise Planung
In dem Dreiklang aus „Abschalten, Distanz schaffen und organisiert bleiben“ sehen wir einen guten Ansatz, um im Alltag entspannt zu bleiben. Aber lest selbst!
- Gedanken aus
Finde etwas, das Dich aus deinem gewohnten Gang rausholt, auf einer anderen Ebene fordert und bei dem berufliche Gedanken keinen Platz haben. Für manche kann das ganz klassisch Yoga oder der abendliche Spaziergang sein. Manche hingegen schalten Ihre Gedanken im Ehrenamt aus und schöpfen aus solchen Tätigkeiten Kraft. Wieder andere malen, töpfern, gärtnern oder widmen sich gar größeren DIY Projekten, wie einem Schrebergarten oder setzen eine alte Vespa wieder in Gang. Auch in der Musik, im Tanz oder Theater empfinden viele einen kreativen Ausgleich zur Arbeit im Büro. Viele der aufgezählten Dinge kennen wir bereits als Hobbies aus der Kindheit, jedoch haben wir sie auf dem Weg ins Erwachsenwerden womöglich etwas auf der Strecke gelassen. Zeit, das zu ändern und wieder Neues, bzw. Altbekanntes, auszuprobieren! Im besten Falle findest Du ein Hobby, bei dem Du bleiben möchtest. Und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm: Nichts hilft so sehr beim Gedanken ausschalten, wie sich an Neues zu wagen & sich voll darauf zu konzentrieren!
2. Grenzen setzen
Das bereits angesprochene Homeoffice lässt die Grenzen von Arbeit und Freizeit verschwimmen. Abschalten ist schwer, wenn man noch bis 18 Uhr am Laptop gearbeitet hat und zwei Stunden später darauf eine Serie schaut – und im Worst Case Outlook Erinnerungen weiterhin aufpoppen. Es ist ebenso nicht unüblich, dass Bett und der Schreibtisch weniger als zwei Meter voneinander entfernt sind. Die Frage ist legitim, wie man da bitte Grenzen setzen soll. Aber: Je schwieriger es scheint eine persönliche Grenze zu definieren, desto wichtiger ist es sich diesem Thema zu widmen. Wie schafft man das also?
Es fängt damit an eine bewusste Grenze zwischen Arbeit und der Zeit danach zu schaffen: Wann bin ich erreichbar, welchen Anfragen widme ich mich hingegen erst morgen früh? Es kann ebenso helfen berufsbezogene Apps auf dem Handy in einem separaten Ordner zu speichern und für eine gewisse Zeit (19 Uhr bis 7 Uhr) stummzuschalten.
Eine andere Idee ist sich im Kalender bestimmte Zeiten zu blocken in denen man fokussiert arbeitet, ohne jegliche Meetings. Dabei ist es ratsam auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und mal zu schauen, wann man sich eigentlich gut konzentrieren kann. Bin ich überhaupt ein Morgenmensch oder entfalten sich meine Gedanken eher ab 15 Uhr? Welcher Wochentag eignet sich am besten, um unliebsame To-Dos abzuarbeiten?
Es ist ebenfalls interessant zu schauen, welche Pausenzeiten zu einem passen, wie man sie verbringen möchte und diese ebenfalls im Kalender zu blocken. Frühstückspause um 11, Lunch um 14 Uhr und ein Nachmittagsspaziergang um 16:30 Uhr, bevor der Tag abgeschlossen wird? Bin ich ein Fan von Sport in der Mittagspause, muss der Hund mehrmals am Tag raus oder möchte ich mir etwas Frisches kochen? Die bewusste Pausengestaltung und Einhaltung derer kann ebenfalls einen beachtlichen Beitrag zur Stressminimierung liefern und ist ein wichtiger Pfeiler der eigenen Grenzen.
3. Eine Prise Planung
Wer kennt diesen Satz nicht: „Planung ist die halbe Miete“ – und auch, wenn man in der Jugend von diesem Rat ziemlich wenig hielt, entfaltet er mittlerweile seine Wahrheit. Eine individuelle Organisationsstruktur, Wochenplanung, Vor- und Nachbereitung einzelner Meetings und regelmäßige Check-Ins zu Projekten: All diese Punkte helfen bei der Minimierung unseres unterbewussten Stressniveaus. Auch wenn es anfangs nach Mehrarbeit aussieht all diese Punkte zu beachten, stellt sich doch schnell eine Zeitersparnis ein, die besonders der freien Zeit zugute kommt. Anhand einer durchdachten Struktur kann der Kopf nach Arbeitsende abschalten, denn alle To-Dos liegen ja im Planungstool ab. Anhand regelmäßiger Check-Ins zu Projekten, weiß man, dass der aktuelle Status festgehalten ist und nichts vergessen wird. Durch eine zielgerichtete Meetingvorbereitung minimiert man die Masse an überflüssigen Videocalls und nutzt die Zeit aller effizient.
Es gibt mittlerweile viele Tools, die bei der individuellen Planung helfen und in den unterschiedlichsten Designs daher kommen. Ob Trello, Notion, Wunderlist oder Google Notes: hier ist mittlerweile wirklich für jeden etwas dabei.
Mit diesen drei Punkten wünschen wir Euch viel Erfolg im Umgang mit Stress! Nutzt Eure freie Zeit, geht raus, macht etwas, das Euch Freude bringt und bedenkt, dass Erholung zum Berufsleben dazugehört.
Bis zum nächsten Mal!