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Agiles Projektmanagement – „Scrum“ und andere neue Methoden

Agiles Projektmanagement – „Scrum“ und andere neue Methoden

23. Oktober 2014Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

Zeit ist Geld! Das gilt auch für Projekte in den meisten Branchen. Das klassische Projektmanagement ist jedoch mitunter ein verflochtenes und schwieriges Vorhaben. Und so liegt der Fokus dabei besonders auf der Koordination des gesamten Projekts; Ziele müssen definiert und Kosten kalkuliert werden. Sobald der Projektplan erstellt ist, sind die Ziele innerhalb des gegebenen Zeitrahmens zu erreichen, ohne dabei die Kosten aus den Augen zu verlieren. Neben der Planung spielt auch die Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten – Kunden, Vorgesetzte sowie die Teammitglieder – eine wichtige Rolle.

Aus diesem Grund tendierte das Projektmanagement immer mehr vom klassischen Projektmanagement zur agilen Verfahrensweisen. Es basiert auf den Grundlagen des „Agilen Manifests“, welches Prinzipien und Werte kombiniert, um Problemen des traditionellen Projektmanagements entgegenzuwirken.

SCRUM

 

(Abbildung 1)

„Scrum“ setzt sich aus vier Meetings, vier Artefakten und drei Rollen zusammen. Wie auch andere Entwicklungsmethoden beginnt der „Scrum“-Zyklus (Abb. 1) mit einer Idee für ein Produkt oder ein Produktteil. Die Idee dafür kann von Kunden, Stakeholdern oder aus dem eigenen Team kommen. Die Aufgabe des Product Owners ist es dann diese Idee in eine Vision zu übertragen, die das Ergebnis der Entwicklung skizziert. Im nächsten Schritt erstellt er das Product Backlog, eine Liste von User Stories, die zur Erfüllung der Vision beitragen. Hier werden alle gewünschten Funktionen des Produkts in einer nach Werthaltigkeit geordneten Reihenfolge aufgeführt.

Das Herzstück von „Scrum“: Der Sprint

Die nächste Phase ist der Sprint, der aus vier Meetings besteht, die sich in einem bestimmten Zyklus (meist zwischen 2 und vier Wochen) wiederholen. Der erste Schritt dabei ist das Sprint Planning. Hier wird im Team geplant, welche Aufgaben aus dem Product Backlog in den Sprint Backlog übertragen werden. Zur Koordination der Arbeit trifft sich das komplette Team – inklusive Product Owner und Scrum Master – jeden Tag. Diese Meetings bezeichnet man als Daily Scrum.

Nach der intensiven Sprintphase, folgt der Sprint Review, in dem der Product Owner die abgeschlossenen Stories abnimmt. Hier kann außerdem ein Feedback vom Kunden oder den Stakeholdern eingeholt werden. Die Ergebnisse des Reviews werden dann in der Retrospektive verarbeitet und Verbesserungen im Team beschlossen. Nach jedem Sprint sollten einzelne Stories abgeschlossen werden, die dem Kunden dann präsentiert werden (Product Increment). An dieser Stelle wiederholt sich der Sprintzyklus, bis letztendlich das zufriedenstellende Produkt vorhanden ist, das Budget verbraucht oder eine weitere Entwicklung keinen Mehrwert mehr bringt.

Das Ziel vor Augen

Vorteile dieser modernen Verfahrensmethode beruhen vor allem auf der Erhöhung der Flexibilität und der Kundenzufriedenheit. Außerdem wird die Verantwortung auf das gesamte Team verteilt, da es seine Arbeit selbst organisiert und bestehende Aufgaben nicht von einem Projektmanager oder dem Product Owner zugeteilt werden. Dadurch steigt neben der Mitarbeiterzufriedenheit auch die Produktivität des Teams. Durch die Aufteilung in kleinere Zyklen muss das Projekt nicht von Anfang an bis ins kleinste Detail geplant werden, womit es kontinuierlich reflektiert und flexibel verbessert werden kann. Dies kommt in der Folge auch der Produktqualität zugute. Letztendlich steht bei „Scrum“ vor allem die gemeinsame Arbeit im Team – vom Product Backlog bis zum Product Increment – im Vordergrund.

Abgrenzung zu Kanban

„Kanban“ bezeichnet eine weitere Methode innerhalb des agilen Projektmanagements. Hier ist das sogenannte „Board“ mit dem Sprint Backlog zu vergleichen, wobei die Aufgabenschritte für die jeweiligen Iterationen (vergleichbar mit dem Sprintzyklus) neu erstellt werden. Beide Methoden bieten viel Freiraum und müssen dadurch stärker an das Projekt und dessen Umgebung angepasst werden.

Bei „Scrum“ agieren die Teammitglieder in zeitlich festgelegten Schleifen und in interdisziplinären Teams. „Kanban“ hingegen stellt die Visualisierung der Aufgaben und deren Abgrenzung zu anderen Aufgaben im Vordergrund.

„Meine Erfahrungen im Bereich Scrum sind sehr positiv. Die Frequenz der Meetings wurde erhöht, diese Zeit jedoch auf ein Minimum beschränkt, um so genügend Zeit für die eigentliche Arbeit zu gewährleisten. Hinzu kommt die Nähe der Arbeitsplätze, durch die Gruppenarbeitsräume. Dies führt zusammen zu einer erhöhten Kommunikation im Team. Kombiniert mit der Selbstorganisation der Aufgaben entsteht ein angenehmes und produktives Arbeitsumfeld mit einer tollen Teamdynamik.“

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