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Agilität Teil 3: Agile Techniken und Methoden

Agilität Teil 3: Agile Techniken und Methoden

26. Januar 2018Tags: Ein Kommentar Simon Krüger

Und weiter geht’s mit unserer Themenreihe Agilität. Diese Woche mit agilen Techniken und Methoden.

Während agile Werte und Prinzipen das Fundament für agiles Management legen (Teil 2), stellen agile Techniken und Methoden ein konkretes Framework der Implementierung und Ausgestaltung dar.

Agile Techniken

Agile Techniken sind ein wesentlicher Bestandteil eines agilen Projektmanagements. Sie sind konkrete Verfahren zur Umsetzung agiler Prinzipen. Das Ziel ist mehr Flexibilität, mehr Eigenverantwortung und ein effektiveres Arbeiten im Team.

In der Praxis sind unter anderem die folgenden agilen Techniken verbreitet:

Task Board / Story Board: Übersicht über aktuelle Aufgaben
Use Cases: Anwendungsfälle, Anforderungen aus Kundensicht beschreiben
Daily-Stand-up-Meetings: Effiziente, tägliche Statusmeetings. Finden in der Regel im Stehen statt.
Work-in-Progress-Limits (WIP-Limits): Begrenzung von parallelen Aufgaben zur Aufrechterhaltung der Produktivität
Burn-Down-Charts: Visualisierung des Arbeitsstands
Timeboxing: (Wirklich) feste Zeitvorgaben
Planning Poker: Dynamisches Verfahren zur Schätzung von Aufwänden
Innovation Games: Technik um die Produktanforderungen des Kunden herauszuarbeiten
Business Value: Möglichst frühzeitige Erzeugung von Kundennutzen
Definition of Done: Klare Festlegung, wann eine Aufgabe als fertiggestellt gilt
Earned Value: Fortschritts- und Budgetkontrolle
Story Points: Einheit für Aufwandsschätzungen
Epic: Zusammenfassen von verwandten Anwendungsfällen

Agile Methoden

Agile Methoden bilden die greifbarste Ebene von agilem Management. Das Ziel einer agilen Methode ist es, Projekte in einer bestimmten Art und Weise zu managen. Agile Methoden stützen sich dabei auf agile Techniken, Prinzipien und Werte. Der Einsatz einer agilen Methode soll einen Orientierungspunkt für das Projektmanagement bieten.

Zwischen agilen und klassischen Methoden des Projektmanagements bestehen fundamentale Unterschiede, die in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet sind:

Klassisch Agil
Anforderungen zu Beginn bekannt Anforderungen zu Beginn unscharf
Änderungen von Anforderungen während Projektverlauf schwierig Änderungen an Anforderungen während Projektverlauf eingeplant
Hohe Kosten für späte Anforderungsänderungen Mäßige Kosten für späte Anforderungsänderungen
Anforderungsbeschreibung aus technischer Sicht (Features) Anforderungsbeschreibung aus Kundensicht (Anwendungsfälle)
Sequenzieller Entwicklungsprozess Iterativer Entwicklungsprozess
Starrer Projektmanagementprozess Fortlaufende Prozessverbesserungen
Kunde sieht nur Endergebnis Kunde bewertet Zwischenergebnisse
Wenn es eng wird, eher Meilensteine schieben Wenn es eng wird, eher Aufwand verringern
Große Teams möglich Relativ kleine Teams nötig
Klare Hierarchie Selbstorganisierte Teams
Viele Spezialisten im Team Viel gemeinsame Verantwortung
Team sitzt verteilt und ist in mehreren Projekten tätig Team sitzt zusammen und hat Fokus auf ein Projekt
Aufgaben von oben zuteilen Aufgaben selbstständig übernehmen
Viel Kommunikation über Dokumente und lange Meetings Viel informelle Kommunikation und Standup-Meetings
Aufwandsschätzung durch Projektleiter oder Experten Aufwandsschätzung gemeinsam im Team

Im Bereich des agilen Projektmanagements wurde eine Vielzahl von Methoden entwickelt, die aufgrund der Historie vor allem auf das Management von Software-Projekten zugeschnitten sind. Bekannte agile Methoden sind:

  • Scrum
  • Kanban
  • Extreme Programming (XP)
  • Design Thinking
  • Lean Start-Up

Dabei kann es, je nach Projekt und Einsatzart durchaus sinnvoll sein, verschiedene Methoden miteinander zu kombinieren oder lediglich einzelne Elemente einer Methode zu verwenden. Ziel ist es, die Methoden und Prozesse so schlank wie möglich zu halten, um dem Umstand zu vermeiden, dass etwas entwickelt wird, das zwar geplant war, aber das eigentlich nicht gebraucht wird.

In unseren nächsten Teilen der Reihe stellen wir euch einige agile Techniken und Methoden vor.

 

Dieser Artikel ist Teil einer Artikelreihe rund um den Themenkomplex Agilität, agiles Management und agile Methoden. Ziel ist es Ihnen einen Einblick in diese äußerst spannende und aktuelle Thematik zu geben.

 

Quelle:

https://www.haufe.de/personal/hr-management/agile-methoden-definition-und-ueberblick_80_428832.html

Kommentare

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Oliver Jaworski
Oliver Jaworski
1 Jahr zuvor

Ein echt guter Vergleich zwischen dem klassischen und agilen Vorgehensmodellen.

Ich bin ein Quereinsteiger in der IT und habe auch ein Artikel darüber geschrieben und würde mich über Euer Feedback freuen. 

Link: Ein Maschinen-/Anlageführer lernt das agile Vorgehensmodell Scrum kennen

00:14

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