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Auf alles vorbereitet sein: Die Grundlagen des Risikomanagements. Teil 2

Auf alles vorbereitet sein: Die Grundlagen des Risikomanagements. Teil 2

20. September 2019Tags: Keine Kommentare Oxana Martevaia

Im ersten Teil der Blogreihe haben wir den Begriff des Risikos (positiv wie negativ) sowie den Umgang mit Unsicherheit und anderen Einflussfaktoren behandelt. Nun geht es darum, wie man ein Risiko identifizieren, bewerten, steuern und unter Kontrolle halten.

Was ist Risikomanagement?

Im Allgemeinen kann man vier Phasen des Risikomanagements definieren: Risikoidentifikation, Risikobewertung, Risikosteuerung und Risikokontrolle.

Risikoidentifikation

Der erste Schritt ist das Erkennen – also die Identifikation – aller möglichen Risiken. Dies geschieht beispielsweise durch die genaue Analyse des Unternehmens, des Umfelds oder der Stärken und Schwächen. Bei unserem Sommerfest müsste ein Risikomanager also nicht nur den Wetterbericht berücksichtigen, sondern auch, ob es etwa in der Stadt noch andere Veranstaltungen an diesem Tag gibt. Diese eventuellen Ereignisse werden in der ersten Phase aufgelistet.

Risikobewertung

In Schritt Nummer zwei werden dann die zuvor aufgelisteten Risiken einzeln bewertet und eingestuft. Hier wird die Kritikalität eines Ereignisses bewertet, was bedeutet, dass erörtert wird, wie kritisch die Auswirkungen einer bestimmten Situation auf das gewünschte Ziel sein können. Dabei wird auch die Wahrscheinlichkeit berücksichtigt, mit welcher eine bestimmte Situation tatsächlich eintritt. Der Organisator des Sommerfestes schaut sich dabei zum Beispiel den Wetterbericht genauer an – wenn man sich denn auf ihn verlassen kann – und evaluiert die Regenwahrscheinlichkeit und welche Auswirkungen das Bereitstellen von Zelten oder Regenschirmen auf das Fest haben könnte.

Risikosteuerung

Als nächstes wird entschieden, wie mit den identifizierten und bewerteten Risiken umgegangen wird. Dabei gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: Die Akzeptanz des Risikos – hier werden die Risiken und deren Folgen in Kauf genommen und es werden keine Gegenmaßnahmen getroffen – , die Minimierung des Risikos – die Ergreifung von Maßnahmen, um das Risiko und dessen Folgen weitestgehend zu minimieren – und die völlige Eliminierung des Risikos. Wünschenswert ist dabei natürlich Letzteres, da hier alle möglichen Risiken ausgeschlossen werden; es wird für jede Situation eine Gegenmaßnahme getroffen. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit der Übertragung eines Risikos, wobei das Risiko beispielsweise an eine Versicherung abgegeben wird und durch einen monatlichen Beitrag transferiert wird.

Bei unserem Sommerfest ließen sich die Risiken bezüglich des Wetters minimieren, indem dafür gesorgt wird, dass es genug Schirme gibt, die bei gutem Wetter vor Sonne und bei schlechtem Wetter vor Nässe schützen können. Außerdem könnte der Organisator mit einem Getränkehandel einen Deal abschließen, der besagt, dass er nicht angebrochene Getränke wieder zurücknimmt. So könnte schon im Vorfeld für ausreichend Erfrischung gesorgt werden.

Über die Risikokontrolle und die Umsetzung in Unternehmen erfahren Sie im letzten Teil unsere Blogreihe.

Quellen:

Kompaktwissen Risikomanagement; Eller, Heinrich, u.a.; Gabler; 2010

Risikomanagement: Grundlagen, Instrumente, Fallbeispiele; Schneck; Wiley-VCH; 2010

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