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Blogreihe Künstliche Intelligenz: #2 Retter der Gesellschaft oder deren Untergang?

Blogreihe Künstliche Intelligenz: #2 Retter der Gesellschaft oder deren Untergang?

25. März 2020Tags: Keine Kommentare Charlotte Zohner

Das Thema Künstliche Intelligenz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wir verfolgen aktuelle Entwicklungen und wollen wissen, wie KI unser Leben verändern wird. Nachdem wir im letzten Teil dieser Blogreihe bereits erklärt haben, was Künstliche Intelligenz überhaupt ist, blicken wir nun auf deren konkrete Auswirkungen auf die Berufswelt.

Wo siehst Du dich in 15 Jahren? Mit dieser Frage beschäftigen sich viele junge Leute genauso wenig, wie mit Geldanlagen, Sparbüchern oder Altersvorsorge. 15 Jahre? Das scheint so weit in der Zukunft zu liegen. Im Zusammenhang mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) wäre jedoch so ein Gedankenspiel sinnvoll – Wie leicht könnte mein Aufgabenbereich automatisiert werden? Welchen Fokus lege ich bei meiner individuellen beruflichen Entwicklung, um konkurrenzfähig zu bleiben und zugleich einer sinnvollen und interessanten Tätigkeit nachzugehen?

KI vs. Mensch

KIs sollen routinemäßige, körperlich schwere oder auch lebensgefährliche Aufgaben übernehmen, damit Menschen sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und sich spannenden und kreativen Arbeitsbereichen widmen können. Sie sind dafür gedacht, uns zu unterstützen und Arbeitsprozesse rentabler und effizienter zu gestalten. Die daraus folgende Konsequenz, nämlich die Wegrationalisierung vieler Arbeitsbereiche, ist nicht zu vernachlässigen.

So gibt es jetzt schon Unternehmen, bei denen Maschinen mit Maschinen arbeiten und Menschen ausschließlich für deren Überwachung zuständig sind. Das ist beispielsweise bei der Smart Factory in Kaiserslautern der Fall. Für derartige Maschinen ist sogar eine Kryptowährung („Iota“) erfunden worden, damit die Maschinen reibungslos untereinander Geschäfte eingehen können und sich gegenseitig Dienstleistungen verkaufen können. Außerdem gibt es Apps, die uns Anwaltskosten sparen sollen, da sie zum Beispiel mithilfe eines Algorithmus einen Widerspruch gegen Strafzettel im Autoverkehr generieren können (US Bsp. „DoNotPay“ Robot Lawyer). Diverse Universitäten und Kliniken tragen zur Weiterentwicklung der „Ada“ App bei, die dem Nutzer eine medizinische Erstdiagnose ermöglichen soll, wobei die Nutzerdaten (anonym) auch zum Trainieren weiterer Klinik-KIs genutzt werden.

KI in der Berufswelt

Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen, wird KI langfristig zu unserem Alltag gehören. Doch was bedeutet die Automatisierbarkeit der Arbeitsabläufe für unsere Berufswelt?

Berufsfelder, die die größte Wahrscheinlichkeit für eine Rationalisierung aufweisen, sind beispielsweise Autoreparaturen, Handel, Möbelherstellung, Chemie- und Pharmaindustrie. Die meisten Tätigkeiten können mittels Algorithmen und Formeln automatisiert werden. Mittels Algorithmen können Prozesse in einer vorgegebenen Reihenfolge maschinell verarbeitet werden und dies bezieht sich nicht nur auf die Fließbandarbeit. In der Medizin können KIs Gewebeabbildungen analysieren, Hinweise für bestimmte Symptome finden und mit einer guten Treffsicherheit Diagnosen stellen. Im Rechtswesen könnten KIs unsere Gesetzgebung ebenfalls in Algorithmen einarbeiten und bei einer Beurteilung eines Falls zahlreiche ähnliche, bereits abgeschlossene Fälle aus einer Datenbank automatisch zur Verfügung stellen. So ein System könnte mit jeder Einigung dazulernen und letztendlich auch mit weichen, psychologischen Faktoren arbeiten. Somit kann das Entwicklungspotenzial der KIs zu einer Herausforderung werden.

Trendberufe mit einer großen Zukunftsperspektive, befinden sich hingegen in der Softwareentwicklung und der IT-Branche, sowie dem Pflege- und Sozialbereich. Entwicklung und Steuerung innovativer Technologien, kreative Berufe, soziale Berufe – all die Tätigkeiten, bei denen ein breitgefächertes Wissen, soziale Kompetenzen und Kreativität nötig sind – das ist unsere Zukunft.

Doch wie automatisierbar sind bestimmte Berufe tatsächlich? Plattformen wie https://job-futuromat.iab.de/ bieten die Möglichkeit, genau das herauszufinden, indem sie die Automatisierbarkeit bestimmter Berufsfelder abschätzen. So ist laut der Website ein Betriebswirt – Projektmanagement zu 43% automatisierbar, wohingegen ein IT-Tester nur zu 25% ausgetauscht werden kann.

Weiterbildung ist der Schlüssel zum Erfolg

Um auf die Veränderungen der Berufswelt vorbereitet zu sein, sollten wir unser fachliches Wissen nicht nur stets auf dem neusten Stand halten, sondern regelmäßig Weiterbildungsmöglichkeiten ergreifen. Die Bundesregierung hat im Juni 2019 beschlossen, künftig 245 Millionen Euro im Jahr für Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Bei der Talentschmiede gehört es zu unserem Kernkonzept, jeden einzelnen Mitarbeiter bei seiner Karriere zu unterstützen und entsprechend zu fördern. Daher nehmen wir dieses Thema ernst und haben die Nachhaltigkeit von IT-Berufen stets im Blick.

Quellen

P.M. Thema 01 / 2019: „Künstliche Intelligenz“ https://shop.pm-magazin.de/p-m/einzelhefte/

Deutsches Forschungszentrum für KI (DFKI) https://www.dfki.de/web/

Trendberufe https://www.gehalt.de/news/trendberufe-2020

Job Futuromat 2020 https://job-futuromat.iab.de/

Nationale Weiterbildungsstrategie https://www.deutschlandfunk.de/aufstieg-fuer-jeden-bundesminister-praesentieren-nationale.680.de.html?dram:article_id=451181

Wichtigste geplante Förderungen von der Bundesregierung https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/aufstiegs-bafoeg-1674632

Bundesregierung, „Arbeit im Zeitalter der Digitalisierung“ https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/arbeit-in-zeiten-der-digitalisierung-1528122

Smart Factory in Kaiserslautern https://smartfactory.de/

US Online Robot Lawyer https://donotpay.com/

Deutsche Version automatisierter Prüfung der Strafzettel https://www.geblitzt.de/

Mindar lehrt Buddhism https://economictimes.indiatimes.com/magazines/panache/now-a-usd-90k-humanoid-mindar-is-teaching-buddhism/articleshow/68439808.cms

 

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