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Change-Management Teil 1: Jedem ein Begriff, doch was genau verbirgt sich eigentlich dahinter

Change-Management Teil 1: Jedem ein Begriff, doch was genau verbirgt sich eigentlich dahinter

28. September 2018Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

Change-Management ist mittlerweile zu einem DER Begriffe geworden, der aus der heutigen Wirtschaftswelt nicht mehr wegzudenken ist. Doch was bedeutet Change-Management konkret?

In diesem ersten Teil der Artikelreihe möchten wir die Herkunft der Begrifflichkeit sowie die Bedeutung und den Zweck des klassischen Change-Managements in Erinnerung rufen.

Die Ursprünge des Change-Managements sind auf die Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts im Rahmen der Organisationsentwicklung zurückzuführen. Zu dieser Zeit fand in den USA die Human-Relationship-Bewegung statt, die erstmals offenlegte, dass die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mehr durch Aufmerksamkeit als durch die Arbeitsbedingungen verbessert wird. Kurt Lewin (1890-1947), der bis heute als einer der einflussreichsten Pioniere in der Psychologie sowie als einer der Begründer der Sozialpsychologie geachtet wird, führte in den Vierzigerjahren die Forschungen weiter. Lewins Forschungsansätze legten die Lücken hinsichtlich der Interaktionen in Gesamtsystemen offen. Die bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Ansätze reichten nicht mehr aus, da Organisationen sich bisher nicht auf den Faktor Mensch konzentriert hatten. Ende der Vierzigerjahre wurde dann mit der Einbeziehung der Mitarbeiter begonnen. Durch die Anwendung einiger Datenerhebungen und Mitarbeiterbefragungen erfolgte dann in den Fünfzigerjahren die Revolution: Im Kontrast zum alten Menschenbild in Organisationen wurde ab diesem Zeitpunkt, im Rahmen der Organisationsentwicklung, auf die Einbeziehung der Mitarbeiter geachtet. Man kam zu der Erkenntnis, dass Veränderungen und Verbesserungen erst dann erfolgen können, wenn die Organisation mit ihren Mitarbeitern als Einheit verstanden wird, die aus individuellen Menschen mit sozialen Beziehungen und dem Kontakt zur Umwelt besteht. Durchsetzen konnten sich diese Gedanken aufgrund fehlender strategischer Ausrichtungen bis Ende der Achtziger Jahre nicht, lieferten jedoch wichtige Basiselemente für das heutige Change-Management. Seit Beginn der 90er Jahre wird das Change-Management in Unternehmen angewandt und setzt sich aus den Ansätzen der Organisationsentwicklung, sowie strategischen und strukturellen Aspekten zusammen.

Das Ziel und zugleich die Herausforderung ist es, ein Unternehmen langfristig optimal zu organisieren und dabei alle Beteiligten und den ständigen Wandel durch äußere und innere Faktoren mit einzubeziehen. Aus diesem Grund spielt Change-Management auch bei Mergers & Acquisitions (M&A) Prozessen eine wichtige Rolle. Schließlich sollen verschiedene Firmen oder Bereiche sinnvoll miteinander verknüpft werden, damit durch diese Maßnahme ein langfristiger Mehrwert für alle Beteiligten generiert werden kann.

Doch auch das permanente Wachstum der Märkte, die zunehmende Globalisierung und die immer schnellere Weiterentwicklung der Technologie führen dazu, dass Unternehmen bereits jetzt und vor allem auch zukünftig in der Lage sein müssen, möglichst schnell auf diese Entwicklungen reagieren zu können. Reagieren bedeutet häufig auch Verändern. Doch was genau wird verändert?

Verändert oder auch angepasst werden Unternehmensstrategien und -Strukturen auf Basis der zu Grunde liegenden veränderten Rahmenbedingungen in Organisationen.  Veränderungen werden systemisch geplant, gesteuert, kontrolliert und stabilisiert. Durch ein planvolles Management der Veränderungsprozesse und mit Hilfe verschiedener Methoden, ist die Transformation von einem Ausgangszustand in einen vordefinierten, gewünschten Zielzustand zu meistern.

Durch eine gezielte, aktive und strategisch gut durchdachte Prozessanpassung, soll ein angestrebter Zielzustand (Soll-Zustand) erreicht werden. Um den gewünschten Sollzustand zu erreichen, müssen alle Bereiche der Organisation, die von der Veränderungsmaßnahme betroffen sind, miteinbezogen werden. Wie es gelingen kann, alle Beteiligten „ins Boot“ zu holen und von dem Wandel zu begeistern, wird in den folgenden Teilen näher erläutert. Außerdem werden wir einige Methoden, Konzepte und Instrumente aufgreifen, die ausschlaggebend für die erfolgreiche Umsetzung von Veränderungsprozessen sind.

Dieser Artikel bildet den Auftakt einer Artikelreihe rund um das Thema Change-Management.Ziel ist es Ihnen einen Einblick in diese äußerst spannende und aktuelle Thematik zu geben.

Quellen:  

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/change-management-28354

Dieter Frey, Gerkhardt, Marit, Claudia Peus, Eva Traut-Mattausch, Peter Fischer: Veränderungen managen – Widerstände und Erfolgsfaktoren der Umsetzung

Kerstin Stolzenberg, Krischan Heberle: Change Management Veränderungsprozesse erfolgreich gestalten – Mitarbeiter mobilisieren

Claudia Kostka, Annette Mönch: Change Management 7 Methoden für die Gestaltung von Veränderungsprozessen

Georg Kraus, Christel Becker-Kolle, Thomas Fischer: Change-Management

Thomas Lauer: Change Management – Grundlagen und Erfolgsfaktoren

Klaus Doppler, Christoph Lauterburg: Change Management – Den Unternehmenswandel gestalten

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