Das Berater-Gen – Mythos oder Fakt?
Ein häufig genutztes Wort in der Beratungsbranche ist das sogenannte „Berater-Gen“. Doch was verbirgt sich dahinter? Was zeichnet jemanden aus, der ein solches Berater-Gen (nicht) hat? Und ist das Berater-Gen ein entscheidender Erfolgsfaktor für Young Professionals?
Grundsätzlich sollte ein Berater die folgenden Eigenschaften aufweisen, um im Beruf erfolgreich zu sein.
Schnelle Auffassungsgabe
Zu Beginn eines jeden Projektes muss sich der Berater zunächst in die aktuelle Unternehmenssituation einarbeiten, und die gegebenen Strukturen, Prozesse und Stakeholder kennen und verstehen lernen. Man muss also innerhalb einer relativ kurzen Zeit relativ viele (unstrukturierte) Informationen strukturiert aufarbeiten und verstehen können.
Analytische Denkweise
Um aufbauend auf den Informationen und Strukturen relevante und nützliche Schlussfolgerungen und Handlungen ableiten zu können, ist es wichtig, dass man Probleme analytisch angehen kann. Der Berater muss in der Lage sein, Wirkungszusammenhänge zu erkennen, Treiber und Stellschrauben zu identifizieren und darauf aufbauend Szenarien und Empfehlungen zu entwickeln. Außerdem sollten aufgrund der vorhandenen Datenlage Hypothesen entwickelt und anschließend überprüft werden, um die eben angesprochenen Wirkungszusammenhänge zu verifizieren oder eben zu falsifizieren.
Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
Die Arbeiten finden natürlich nicht im luftleeren Raum und autonom statt, sondern müssen mit den Mitarbeitern des zu beratenden Unternehmens koordiniert und abgesprochen werden. Dabei müssen die Mitarbeiter möglichst häufig in den Entscheidungsprozess eingebunden und „mitgenommen“ werden, damit sie nicht überrannt werden. Empathie und Kommunikation sind daher zwei entscheidende Erfolgsfaktoren für Berater. Hier geht es also darum, sich in die Mitarbeiter einzufühlen und diese verstehen zu können. Am Ende eines Projektes ist es jedoch ebenso wichtig, dass die Ergebnisse und Umsetzungsvorschläge überzeugend vorgetragen und vermittelt werden. Überzeugungskraft ist also im Bereich der Kommunikation ebenso unabdingbar.
Teamfähigkeit
Doch nicht nur in der externen Kommunikation muss ein Berater entsprechend versiert sein, sondern ebenso in der internen (Team)Kommunikation. Beratung ist Teamarbeit, bei der zwar einzelne Arbeitspakete größtenteils eigenständig erledigt werden, gleichzeitig werden jedoch im Team jegliche Zwischenergebnisse und Fragen besprochen. Außerdem hängt das Gesamtergebnis maßgeblich davon ab, wie im Team die einzelnen Teilergebnisse zum großen Ganzen zusammengefügt werden. Ein erheblicher Teil der Arbeit findet also nicht im stillen Kämmerlein, sondern aktiv im Team statt.
Selbstbewusstes Auftreten
Vor allem im Beratergeschäft kommt es oft vor, dass jüngere Berater älteren Mitarbeiterm des auftraggebenden Unternehmens beraten und coachen müssen. Und das, obwohl die zu beratenden Mitarbeiter oft eine weitaus größere Lebens- und Arbeitserfahrung mitbringen. Hier ist es wichtig, Empfehlungen und Lösungen selbstbewusst zu präsentieren und durchzusetzen. Dabei trifft es die englische Beschreibung „defense your answer without being defensive“ eigentlich am besten: man sollte zwar in der Lage sein, seine Vorschläge zu verteidigen, dabei aber nicht zu sehr in die rechtfertigende Rolle des Verteidigers gedrängt werden. Gleichzeitig sollte ein Berater natürlich nicht stur auf seiner Meinung beharren, sondern auch andere Argumente zulassen und verstehen können, und dann im Zweifelsfall auch zugeben können, dass der ursprünglich vorgeschlagene Weg vielleicht doch nicht der optimalste war.
Sicherlich gibt es außer den oben genannten Eigenschaften noch mehr Aspekte, die zum Berater-Gen gehören. Aus unserer Sicht sind das aber die wichtigsten und offensichtlichsten Eigenschaften, die dazu gehören. Falls Ihr Euch darin wiedererkennt, Ihr eine Affinität und Technik/IT mitbringt, freuen wir uns über Eure Bewerbung! Alle offenen Stellenanzeigen findet Ihr hier.