Erfolgreiche Investoren und was sie auszeichnet
Warren Buffett, George Soros und Carl Icahn sind sehr bekannte Investoren. Aber kennen Sie auch Benjamin Graham, Peter Lynch oder Richard Dennis? Keine Sorge, dies wird kein Namedropping Artikel. Wir wollen uns anschauen, mit welchen Strategien besagte Investoren ihr Geld erwirtschaftet haben.
Warren Buffett hat vor allem in bekannte Unternehmen wie Coca-Cola, American Express und Heinz Ketchup investiert. Er verfolgt einen langfristigen Ansatz und hat kein Problem damit, seine Anteile über einige Jahre hinweg zu halten. Auch investiert er aufgrund gewisser Eckpunkte, die ihm wichtig sind, wie beispielsweise der Buchwert einer Aktie.
Benjamin Graham war einer der Professoren von Warren Buffett, welcher ihm den Fokus auf ebendiesen Buchwert nahelegte. Graham wird als Gründer des Value Investings angesehen. Zusammen mit David Dodd schrieb er das Buch Security Analysis, das für jeden halbwegs interessierten Anleger eine Pflichtlektüre darstellt. Value Investoren investieren ihr Geld nicht aufgrund eines Hypes in ein Wertpapier. Sie orientieren sich am inneren Wert einer Aktie (also an ihrem objektiv betrachtetem Wert), welchen sie mit einer Fundamentalanalyse beziffern.
Auch Peter Lynch verfolgt den Ansatz des Value Investings. Er ist insbesondere für seinen Magellan Fond bekannt, der zwischen 1977 und 1990 fast 30% jährliche Rendite abwarf; eine enorme Leistung! Der Magellan Fond wuchs unter seiner Ägide von 18 Millionen US Dollar im Jahre 1977 auf 14 Milliarden US Dollar im Jahr 1990. Lynch ist der Ansicht, dass Anleger in Wertpapiere investieren sollten, mit denen sie sich auskennen. Beispielsweise in Aktien von Unternehmen eines bestimmten Industriezweiges, über die sie sich Fachwissen aneignen, um dieses dann für rationale Investmententscheidungen einzusetzen.
Richard Dennis brachte es als Rohstoffhändler zu einigem Ruhm. Er war am Chicago Mercantile Exchange tätig. Durch geschickte Trades schaffte er es, vor seinem 26. Geburtstag Millionär zu werden. Richard war der Ansicht, dass man erfolgreiche Börsenhändler durch das richtige Training heranziehen kann. Er gab einer kleinen Gruppe von lernwilligen Personen, die später als Turtle Trader bekannt wurden, ein 2-wöchiges Training. Der Kern dieses Unterrichts bestand im Wesentlichen darin, Wertpapiere dem Trend nach zu handeln. Wenn der Kurs ständig nach oben geht, ist das ein Kaufsignal, wenn er beständig an Wert verliert, wird die Aktie verkauft. Nachdem dieses Training durchlaufen war, handelte jeder Teilnehmer mit einem eigenen Konto. Das Turtle System hat scheinbar in den 80er Jahren sehr gut funktioniert, da es den Schützlingen einiges an Geld einbrachte.
Faktisch gibt es einige verschiedene Systeme, wie es Investoren an der Börse zu Geld gebracht haben. Keiner von diesen Investoren wurde jedoch über Nacht zum Millionär; selbst George Soros hatte vor seiner spektakulären Wette auf das Britische Pfund schon einige Millionen „Penunzen“ auf dem Konto. Diese Investoren haben sich ihr Wissen alle in jahrelanger Arbeit selbst angeeignet und auch dadurch gelernt, dass sie Geld verloren. Es hilft, eine Strategie zu finden, welche zur eigenen Persönlichkeit passt. Wenn Sie also schnell nervös werden, stellt sich die Frage, inwieweit Sie sich als Value Investor eignen und auch ruhig bleiben können, wenn der Markt, bzw. die Weltwirtschaft vielleicht wieder einmal eine Krise erlebt, die durchaus ein paar Jahre andauern kann.
Einer der wichtigsten Aspekte von erfolgreichen Anlegern ist das Risikomanagement. Betrachten Sie das Investieren nicht wie einen Besuch im Casino, sondern als ein ernsthaftes Bestreben, ihr vorhandenes Geld zu vermehren. Hierbei helfen Ihnen auch Stop-Loss Grenzen; Sie setzen sich vorher Limits. Wenn ein Aktienkurs eine von Ihnen bestimmte Grenze nach oben, bzw. unten erreicht, dann sollten Sie besagte Aktie verkaufen. Diese Strategie kann hilfreich sein, denn Menschen sind gierig, und können sich ihre eigenen Verluste schwer eingestehen. Wenn Sie eine Aktie besitzen, welche stark gestiegen ist, macht es Sinn, diese irgendwann zu verkaufen, um Ihren Gewinn zu realisieren. Sicherlich treffen Sie selten den Punkt, an dem eine Aktie genau Ihren Spitzenstand erreicht hat. Manchmal kann es eine gute Idee sein, eine Aktie zu verkaufen, die nur fällt. Klar kann diese sich auch wieder erholen. Sie kann aber ebenso weiter im Wert fallen. Von daher ist es auch durchaus psychologisch hilfreich, ein schlecht laufendes Wertpapier zu veräußern. Aktienhandel hat einiges mit Psychologie zu tun. Wenn Sie damit umgehen können, dass ihre Aktien auch unter ihren Einkaufspreis fallen bzw. einige Zeit dort verharren, so ist das keine schlechte Grundlage.