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Kreativstau – Teil 2

Kreativstau – Teil 2

11. August 2015Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

… ein Methodenmix um ein Projekt aus der Betriebslindheit zu ziehen

Letzte Woche gab es die Einleitung zu unserem dreiwöchigen Thema Kreativstau. Diese Woche stellen wir Ihnen intuitive Methoden vor, um einem Kreativstau vorzubeugen! Teil 3 mit diskursiven Methoden folgt nächste Woche.

Intuitive Methoden

Ruhige Techniken

Brainwriting

Die Methode ähnelt der des Brainstormings; im Gegenteil zum Brainstorming sammelt beim Brainwriting jeder Teilnehmer in Ruhe seine Ideen und verschriftlicht diese. Einschränkende Faktoren des Brainstormings gehen in der Anonymität der gesammelten Ideen unter, Diskussionen während der Denkphase können erst gar nicht entstehen.

  1. Das Hauptproblem wird in Teilprobleme zergliedert, sofern dies sinnvoll erscheint.
  2. Jeder Teilnehmer entwickelt nun Ideen zur Lösung des Problems und verschriftlicht diese.
  3. Alle Ergebnisse werden objektiver Kritik unterzogen und die besten Ideen zur Seite gelegt.

Methode 6-3-5

Für diese Methode werden sechs Teilnehmer benötigt, welche jeweils ein gleich großes Blatt Papier erhalten. Dieses wird in drei Spalten und sechs Zeilen aufgeteilt, so dass 18 Kästchen entstehen, die groß genug zur Ideensammlung sind. Jedes Blatt wird (je nach Problem) nach einem Zeitraum von drei bis fünf Minuten von allen gleichzeitig im Uhrzeigersinn weitergereicht. Der nächste, der den Zettel erhält, soll versuchen, die bereits genannten Ideen aufzugreifen, weiterzuentwickeln oder zu ergänzen.

6 Teilnehmer, 3 Ideen, maximal 5 Minuten – 6-3-5.

Collective-Notebook

Eine Methode, welche sich nicht für dringliche Problemstellungen eignet, da die Ideensammlung über einen nach oben hin offenen Zeitraum läuft, in der Praxis meist zwei bis vier Wochen.

Jeder Teilnehmer erhält einen Notizblock, auf dessen Vorderseite die Problemstellung festgehalten ist. Dieses Notizbuch sollte über den gesamten Zeitraum bei sich getragen werden, um auch spontane Einfälle festhalten zu können.

Nach dieser Sammlungsphase werden alle Ideen und Einfälle zusammengetragen und jeweils durch andere Methoden, wie Mind-Mapping, weiter ausgebaut.

Laute Techniken

Brainstorming

Eine Gruppe aus mindestens fünf und maximal sieben Personen, zusammengestellt aus Experten, Fachkräften, Mitarbeitern und der Projektleitung, stellen ein bereits zergliedertes Problem in den Mittelpunkt.

  1. Alle Ideen der Teilnehmer werden protokolliert und gesammelt, beispielsweise auf Moderationskarten. Jeder Teilnehmer kann so viele Ideen produzieren oder mit anderen Ideen kombinieren, wie er möchte – je kühner und fantasievoller, desto besser.
  2. Nach der Sammlung werden sämtliche Ideen von der Gruppenleitung vorgestellt und von den Teilnehmern bewertet und sortiert. Die Bewertung und Sortierung kann auch durch Experten und Fachkräfte erfolgen.

Zukunftswerkstatt

Die Zukunftswerkstatt gliedert sich in drei Hauptphasen sowie in die Phasen der Vorbereitung und Nachbereitung. In jeder der drei Hauptphasen können andere Kreativmethoden zur Ideenfindung (zum Beispiel ein Brainstorming) genutzt werden.

  1. Vorphase/Vorbereitungsphase: In dieser Phase wird die Gruppe zusammengesetzt und offiziell gegründet. Eine ungezwungene und positive Gruppenstimmung sollte erzeugt werden, zum Beispiel durch eine gemeinsame Aktivität.
  2. Phase 1 – Beschwerde und Kritik: Alle Teilnehmer äußern Unmut, Kritik und Missfallen zum gewählten Thema; dabei geht es weniger um die Analyse des Problems selber, sondern eher darum, mögliche Missstände aufzudecken.
  3. Phase 2 – Fantasie und Utopie: In der zweiten Phase soll so fantasievoll wie nur möglich nachgedacht werden, wie das Problem behoben werden könnte. Alle Ideen werden auch hier gesammelt.
  4. Phase 3 – Verwirklichung: In dieser Phase werden die ersten beiden Schritte verknüpft und abgeschätzt, welche Ideen wirklich realisierbar sind. Hier bietet es sich an, weitere externe Fachkräfte oder Experten hinzuzuziehen.
  5. Nachbereitung: Der Moderator fasst die gefundenen Vorgehensweisen und Ergebnisse kurz zusammen und ordnet diese. Unter dem Leitsatz „Wie geht es weiter?“ werden mögliche Szenarien beschrieben und von der Projektleitung geplant.

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