Wie funktioniert Geldwäsche?
Drogenhändler, Erpresser, Waffenschieber, Steuerbetrüger, als auch korrupte Würdenträger haben oft eines gemeinsam: sie wollen ihr Geld waschen. Heißt dass, sie suchen einen unauffälligen Waschsalon? Nein, aber was es stattdessen bedeutet und wie es funktioniert, erklärt Ihnen dieser Artikel.
Geldwäsche befasst sich damit Geld, welches zumeist aus illegalen Quellen (wie den eben genannten) gewonnen wurde, in andere Projekte zu stecken, sodass es beispielsweise für Behörden so aussieht, als sei das Geld legal erwirtschaftet werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Zum Beispiel das Geld in ein anderes Unternehmen stecken; sei es ein Restaurant, eine Wäscherei oder eine Pension; Hauptsache, es fällt nicht auf, dass hier verwendetes Geld aus zwielichtigen Quellen stammt. Ein anderer beliebter Trick, ist es besagtes Geld entweder auf Schweizer Konten zu parken oder es nach Südamerika, bzw. in die Karibik zu verschieben. In jedem Fall wird illegal erworbenes Geld in den regulären Wirtschaftskreislauf eingespeist. Dieser soll dafür sorgen, dass es so aussieht, als war nie “schmutziges” Geld im Spiel.
Aber wer interessiert sich eigentlich für Geldwäsche? Insbesondere der Staat und das zumeist aus 2 Gründen. Zum einen, weil Geld, welches gewaschen werden soll, zumeist aus illegalen Quellen stammt. Das heißt, es wurden Straftaten begangen, um dieses Geld überhaupt zu erwirtschaften. Darüber hinaus bekommt der Fiskus oft von diesem Geld nichts zu sehen, d.h. dem Staat entgehen Steuern und er muss sogar noch Steuergelder aufbringen, um Geldwäsche und die dafür zugrunde liegenden Straftaten aufzuklären.
Warum ist Geldwäsche überhaupt ein solch großes Thema? Auch wenn der Normalbürger nicht viel davon mitbekommt, so gibt es doch eine Menge organisierter Kriminalität. Alleine die Mafia setzt laut dem Spiegel über 100 Milliarden Euro jährlich durch organisierte Kriminalität um. Es ist daher wohl wenig überraschend, dass es einen durchaus starken Bedarf an Möglichkeiten zur Geldwäsche gibt. Banken sind Mittels KYC (Know-Your-Customer) dazu angehalten, gerade bei größeren Geldmengen deren Ursprung zu ermitteln.
Selbstverständlich stellt die Geldwäsche auch in Deutschland eine Straftat dar. Diese kann laut dem Strafgesetzbuch, Paragraph 264, Absatz 1, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren geahndet werden. In besonders schweren Fällen besteht auch die Möglichkeit, eine Gefängnisstrafe von 10 Jahren auszusprechen. Diese ist im internationalen Vergleich noch relativ niedrig. Je nach Quelle des Geldes, bzw. unter welchen Umständen es erwirtschaftet wurde, können in den USA schuldig gesprochene mehrere Jahrzehnte hinter Gittern kommen, wenn ihre Tat beispielsweise unter den RICO Act
fällt. Auch Privatpersonen, welche ihr Konto für Geldwäschezwecke zur Verfügung stellen, können strafrechtlich verfolgt werden. Sollten Sie oder Bekannte, Verwandte, bzw. Freunde einmal auf eine Internet- oder Zeitungsanzeige stoßen, welche eine Benutzung Ihres Kontos dafür suggeriert, so ist äußerste Vorsicht geboten.
In Deutschland hat übrigens das BKA ein ausgeprägtes Interesse an Geldwäsche, da es auch hierzulande Geld gibt, welches aus nicht legalen Quellen stammt.