Auf alles vorbereitet sein: Die Grundlagen des Risikomanagements. Teil 1
Man kennt die Situation gut: Man bereitet sich auf etwas vor und plant und versucht alles zu bedenken, aber am Ende verläuft dann doch nichts nach Plan. Denn bei allem, was man so organisiert, muss man sich – ob man will oder nicht – auf Faktoren stützen, die sich des menschlichen Einflusses entziehen. Man plant ein riesiges Sommerfest im Garten, doch dann fängt es an zu regnen und alles fällt buchstäblich ins Wasser. Auch in Betrieben kann bei Projekten oder Prozessen immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Aus diesem Grund gibt es das Risikomanagement, dessen Aufgabe es ist, genau diese Faktoren zu erkennen und auf alle möglichen Ereignisse vorzubereiten.
Was ist eigentlich ein Risiko?
Ein Risiko wird dadurch definiert, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Situation eintritt und welche Auswirkungen diese Situation auf das gewünschte Ergebnis hat. Dabei gibt es aber nicht nur negative, sondern auch positive Risiken.
Bleiben wir bei unserem Beispiel mit dem Sommerfest. Im schlimmsten Falle muss das ganze Fest abgesagt werden, weil plötzlich ein heftiger Platzregen über das Land zieht. Dieses negative Risiko hat der Risikomanager allerdings schon eingeplant und dafür gesorgt, dass es genügend Möglichkeiten zum Unterstellen gibt, so dass keiner der Gäste nass werden muss. Aber wie kann ein Risiko auch positiv sein? Stellen wir uns vor bei dem selben Sommerfest tritt kein Regen auf, sondern die Sonne strahlt den ganzen Tag vom Himmel; das Wetter ist also herrlich schön und ein Sommerfest, bei dem man sich mit einem kühlen Getränk erfrischen kann, ist genau das Richtige. Plötzlich erscheinen zu der Party viel, viel mehr Menschen, als eigentlich geplant war. Nun gibt es nicht genügend Sonnenschirme, das Personal reicht nicht aus und es gibt schon nach wenigen Stunden kein kaltes Bier mehr. Auch für dieses positive Risiko muss vorgesorgt sein, damit das Fest ein voller Erfolg werden kann.
Prinzipiell resultieren Risiken aus der Unsicherheit über zukünftige Ereignisse sowie einem unvollständigem Informationsstand. In unserem Sommerfestbeispiel hatten die Organisatoren keine Gewissheit über das Wetter (Unsicherheit) und konnten auch keine genauen Prognosen über die tatsächliche Anzahl der Gäste treffen (unvollständiger Informationsstand). Die Aufgabe des Risikomanagements ist es also, alle diese Risiken zu erkennen und die negativen Folgen so gering wie möglich zu halten.
Auch in fast allen Bereichen der Wirtschaft ist Risikomanagement notwendig. So verlangt auch das KonTraG (das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) von Unternehmen den Betrieb eines Risikomanagementsystems.
Wie genau kann man Risiko identifizieren, bewerten, steuern und unter Kontrolle halten, erklären wir euch im Teil 2 unsere Blogreihe.
Quellen:
https://www.controllingportal.de/Fachinfo/Risikomanagement/
Risikomanagement und Risiko-Controlling; Klein; Haufe-Lexware; 2011
Risikopolitik: Von Risikoüberwälzung bis Risikotragung; Weckerlein; Grin; 2010