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Blogreihe Konfliktmanagement im Team #1 – Ursachen und Hintergründe

Blogreihe Konfliktmanagement im Team #1 – Ursachen und Hintergründe

28. August 2020Tags: Keine Kommentare Charlotte Zohner

Konflikte treten in jeder Lebenssituation auf, leider auch auf der Arbeit. Dass es zum Teil keinen Schuldigen gibt, sondern jemand eventuell nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, ändert nichts an der Tatsache, dass die Produktivität des Teams aufgrund eines Streits leiden kann. Konflikte, die nicht gelöst werden, lähmen ab einer bestimmten Intensität nicht nur die beiden Streithähne, sondern das gesamte Team. Für die Streitschlichtung ist oftmals die Führungskraft zuständig. Der falsche Umgang mit Konflikten kann jedoch einen großen Schaden anrichten – egal ob sich die Führungskraft zurückzieht („die machen das schon“) oder zu forsch und unbeholfen nachsetzt. Konflikte sollten also gut geführt und proaktiv gelöst werden.

In unserer zweiteiligen Blogreihe zeigen wir Euch, wie Konflikte entstehen, wie man sie erkennt und vor allem wie sie gelöst werden können. Teil 1 der Blogreihe dreht sich um die Hintergründe und Ursachen von Konflikten.

Ursachen und Signale

Es gibt verschiedene Konfliktquellen, denn neben Missverständnissen kann auch Unsicherheit oftmals zu Streitigkeiten führen. Häufige Ursachen für Konflikte sind beispielsweise unklare Kommunikation, unterschiedliche Fachkenntnisse, abweichende Arbeitsgewohnheiten, Vorurteile oder unklare Aufgaben- und Kompetenzverteilung.

Zudem gibt es verschiedene Arten von Konflikten, auf die Führungskräfte unterschiedlich reagieren sollten.

  • Wegekonflikt: Die Parteien sind sich uneinig über den Weg zur Zielerreichung.
  • Zielkonflikt: Die Parteien sind sich uneinig über das zu erreichende Ziel.
  • Interessenskonflikt: Die Parteien haben z. B. unterschiedliche Prioritäten ein gemeinsames Arbeitspaket betreffend.
  • Beziehungskonflikt: Die Parteien, die zusammenarbeiten oder eine Schnittstelle bilden, befinden sich in einem zwischenmenschlichen Konflikt.
  • Wertekonflikt: Die Parteien haben unterschiedliche Weltbilder, indem „wofür“ etwas getan wird.
  • Ressourcenkonflikt: Parteien müssen zeitgleich auf eine begrenzte Ressource zugreifen.
  • Verletzung des Territoriums: Eine Partei hat das Gefühl, die andere „wildert“ in den eigenen Zuständigkeiten, Aufgaben oder Gebieten.
  • Rollenkonflikt: Die Partei muss sich mehreren Anforderungen stellen, die sich widersprechen.

Verschiedene Konfliktsignale machen die Auswirkungen des Streits deutlich. Diese Signale sollte die Führungskraft rechtzeitig erkennen, um Schlimmeres zu vermeiden und den Streit rechtzeitig schlichten zu können.

  • Ausgrenzung/sich aus dem Weg gehen
  • Lästern und Sticheleien in Abwesenheit der anderen Partei
  • Aggressiver und beleidigender Ton
  • Introvertiertheit, Teilnahmslosigkeit und Gleichgültigkeit (ggf. besonders ausgeprägt, wenn andere Partei in der Nähe ist z. B. in gemeinsamen Besprechungen)
  • Allgemeine Demotivation und Desinteresse an der Arbeit/am Projekt
  • Offener Streit
  • Intrigen, Sabotage und absichtliche Fehler, um der anderen Partei zu schaden oder ihr die Arbeit zu erschweren

Konflikteskalation

Die eigentliche Konflikteskalation folgt einem bestimmten Ablauf. Wie schnell die einzelnen Stufen ablaufen und welche übersprungen werden, kommt auf die individuellen Parteien und deren Vorgeschichte an. Die Konflikteskalation teilt sich ein in einen sachlichen Konflikt, einen emotionalen Konflikt und einen körperlichen Konflikt auf.

  • Sachlicher Konflikt: Wird der Konflikt hier beendet, entsteht eine Win-win-Situation:
    1. Meinungsverschiedenheit/Missverständnis
    2. Kontakteinschränkung
    3. Argumentation und Polarisierung
  • Emotionaler Konflikt: Hier entsteht meist eine Win-lose-Situation:
    1. Informationsabschottung gegenüber dem anderen
    2. Wortgefechte und Beleidigungen
    3. Drohung/Feindseligkeiten und die Suche nach Verbündeten

Sollte der Konflikt spätestens hier nicht unterbrochen werden, hat die Führungskraft geringe Chancen, den Konflikt ohne professionelle Hilfe zu lösen.

  • Körperlicher Konflikt: In der Phase des körperlichen Konflikts gibt es lediglich Lose-lose-Ergebnisse:
    1. Offene Aggressionen
    2. Kampf
    3. Suche nach Wegen zur Zerstörung des anderen (physisch, psychisch, Umfeld)

Wie können Konflikte am besten gelöst werden? Das erfahrt Ihr in Teil 2 der Blogreihe.

Quellen

https://karrierebibel.de/konfliktarten/

https://www.landsiedel-seminare.de/coaching-welt/wissen/lexikon/eskalationsstufen.html

fuehrungskompetenz-praxis.de/konfliktsignale/

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