Vor- und Nachteile des Querdenkens
Prozesse und Strukturen sind wichtig. Sie sorgen für einen reibungslosen, sicheren und effizienten Ablauf. Manchmal muss man aber mit Traditionen brechen, um neue Horizonte zu erreichen. Das fällt den meisten Menschen nicht leicht, da wir Gewohnheitstiere sind. Querdenker können hier eine wahre Bereicherung darstellen.
Was ist eigentlich ein Querdenker? Jemand, der nicht nur das wiederkaut, was er anderweitig liest und hört, sondern sich auch eigene Gedanken macht und diese beispielsweise auf Validität überprüft. Auch wenn man für viele gesellschaftliche und arbeitsbezogene Konventionen einen Sinn sehen und artikulieren kann, so gibt es manchmal eine bessere Lösung für einen Prozess oder ein Problem.
Unternehmer sind oft Querdenker. Anstatt sich in einem Betrieb einzuordnen wollen sie ihr eigenes starten. Manch einer möchte die Welt zum Besseren verändern, andere wollen einfach schnell Geld scheffeln, manchmal auch ohne Rücksicht auf viele Verluste. Wie bei so vielem kommt es darauf an, wofür man seine Fähigkeiten einsetzt. Diktatoren können ebenso Querdenker sein wie Elon Musk, Steve Jobs oder Dietmar Hoppe.
Querdenker können beispielsweise auch gut in der Forschung, bzw. im R&D Bereich arbeiten. Durch ihre Herangehensweise existierende Paradigmen in Frage zu stellen, bzw. Alternativen zu prüfen, eignet sich ihre Art zu denken sehr gut, um Neues zu entdecken. Wenn ein Kollege einen wissenstechnischen Hintergrund hat, der für seine Branche untypisch ist, so können ihm beispielsweise auch Begebenheiten auffallen, die seine Kollegen ignorieren.
Querdenker stoßen nicht immer auf Gegenliebe. Ihre Art, Dinge und Abläufe in Frage zu stellen, kann für manche Kollegen als nervig oder unpassend wahrgenommen werden, da es vielen Abteilungen vor allem um Homogenität geht und darum, dass sich jeder an die existierenden Prozesse hält. Daher ist es wichtig, dass sich auch Querdenker Fragen und überlegen, wo sie hineinpassen können oder eben auch nicht.
Man muss aber nicht immer und überall hineinpassen und Widerspruch ist ebenfalls gut. Dieser kann dafür sorgen, dass man die eigene Haltung oder das eigene Produkt untersucht, sofern man sich darauf einlassen möchte und nicht direkt mit einer Haltung wie “Warum etwas reparieren, wenn es nicht kaputt ist” blockiert? Dabei sind es Querdenker, die Probleme wirklich angehen, auch wenn diese noch so unlösbar scheinen. Ein gutes Beispiel dafür ist Elon Musk, der sich sogar nicht nur einer Firma widmet, sondern mehrere große Probleme gleichzeitig angeht.
Kann man eigentlich Querdenkerkurse belegen? Sicherlich, denn damit lässt sich Geld verdienen. Aber ob dies wirklich etwas bringt ist die andere Frage. Dinge anders oder mit prüfenderem Blick zu sehen ist eine Eigenschaft, die über Jahre reift und zumeist durchgehend praktiziert wird. Man beschäftigt sich nicht nur mit der Gegenwart, sondern denkt über die Zukunft nach und was in dieser besser sein könnte.