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Was ist eigentlich “Critical Chain Management”?

Was ist eigentlich “Critical Chain Management”?

13. März 2015Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

Bereits 1995 wurde die Methode Critical Chain Management von Eliyahu M. Goldratts entwickelt. Sie wird teilweise auch als Critical-Chain-Projektmanagement bezeichnet. Der Fokus liegt dabei auf zwei Elementen: Schädliches Multitasking sollte vermieden werden und der Umgang mit Schätzungen und Streuungen ist zu optimieren. Was sich zunächst simpel anhört, führt zu einer Steigung der Zuverlässigkeit auf mehr als 95 Prozent, sowie zu einer um 25 Prozent verkürzten Durchlaufzeit bei Projekten.

Critical Chain Project Management: Thesen und Anti-Thesen zum Thema Multitasking

Multitasking wird von vielen Unternehmen als positive Eigenschaft dargestellt. Es handelt sich dabei um die Fähigkeit mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Wer hat nicht gerne Angestellte, die Telefonieren, ihre Arbeit erledigen und gleichzeitig noch eine Berechnung anstellen? Die korrekte Antwort müsste lauten, niemand. Denn durch diese Arbeitsweise entstehen Fehler. Das Beheben dauert dabei länger als der zusätzliche Zeitaufwand kostet, die Aufgaben ordnungsgemäß durchzuführen.

Multitasking ist etwas, dass der Computer auf dem Schreibtisch durchführen kann. Dort können Berechnungen angestellt werden, während an anderer Stelle ein Programm ausgeführt wird. Menschen verfügen nur über ein Gehirn und jede Aufgabe die zeitglich mit einer anderen ausgeführt wird, verringert die Qualität der Arbeit.

Aufgabe der Führung ist es Arbeiten zu delegieren. Entsprechend werden immer mal wieder Aufträge abgegeben und eingereicht, die bestenfalls zwischendurch erledigt werden. Ohne es zu sagen wird auch hier Multitasking erwartet. Arbeiten zwischendrin haben oftmals den Charakter, dass sie schnell erledigt werden müssen. Dies steigert die Fehleranfälligkeit, zusätzlich zum schadhaften Multitasking noch weiter.

Zeitaufwand in der Planung vs. zügige Durchführung von Projekten

Um einen Marktvorteil zu erlangen, werden bestimmte Projekte schnellstmöglich veröffentlicht. Aber auch innerbetriebliche Vorhaben sollen, so der allgemeine Tenor, möglichst frühzeitig begonnen werden, um sie zügig fertigstellen zu können. Aber ist dies die richtige Methode, um erfolgreich zu arbeiten?

Tatsächlich hat der frühzeitige Beginn von Projekten nichts mit der pünktlichen Vollendung zu tun. Kommt ein unausgereiftes Konzept zur Umsetzung, so werden Kapazitäten verschwendet, indem korrigiert und während der Ausarbeitung noch geplant werden muss. Rücksprachen mit den Vorgesetzten und interne Probleme sind vorprogrammiert. Schon Odysseus sagte „Sorgfältige Planung ist der Schlüssel zu einem sicheren und zügigen Reiseverlauf“. Diese Weisheit lässt sich problemlos in die heutige Zeit transportieren.

Eine strategische Ressourcenplanung ist nach Critical Chain Management nötig. Die akribische Planung sorgt schlussendlich für einen reibungslosen Ablauf bei der Durchführung des Projektes und holt die anfangs aufgewandte Zeit meist mehrfach wieder rein. Zudem müssen Pufferzeiten eingeplant werden. Denn auch bei sorgfältiger Planung ist nicht auszuschließen, dass neue Erkenntnisse oder interne Hindernisse die Durchführung verzögern.

Management Summary zum Critical Chain Project Management

Das Vermeiden von schädlichem Multitasking und eine korrekt durchgeführte Planung mit der Integration von Puffern macht das Grundkonzept des Critical Chain Management aus. Tatsächlich herrschen in vielen Unternehmen noch die klassischen Linienstrukturen vor, so dass durch Critical Chain Management eine Produktivitätssteigerung herbeigeführt werden kann.

 

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