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Was ist ein ETF?

Was ist ein ETF?

19. Mai 2017Tags: Keine Kommentare Simon Krüger

Neben Tagesgeldkonten oder Immobilien gibt es einige weitere Möglichkeiten Geld anzulegen, zum Beispiel am Kapitalmarkt. Wenn Sie weder einen Ausgabeaufschlag bezahlen möchten, noch eine Fondsmanagergebühr, dafür aber trotzdem gerne in einen Fond investieren, so stellen ETFs eine Möglichkeit dar, Ihr Geld zu investieren. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds handelt es sich bei ETFs um passive Fonds, da hier kein Investmentmanager aktiv den Fond verwaltet, sondern dieser lediglich einen Index o.ä. abbildet. Je nach ETF-Fokus lassen sich durch einen ebensolchen Fonds auch Risiken absichern, da zumeist in mehrere Papiere investiert wird und dadurch eine Diversifikation stattfindet.

ETFs wurden in den USA erfunden; die Abkürzung steht für Exchange Traded Fund. Auf Deutsch bedeutet das, dass es sich um einen Fonds handelt, der an der Börse notiert ist. Dies trifft nicht auf alle Fonds zu. ETFs können von Anlegern selbst gekauft werden und benötigt wird dafür lediglich ein Wertpapierdepot. Auch wenn Sie von Finanzinstituten herausgegeben werden, so können ETFs zu jeder Zeit an der Börse gehandelt werden. Banken müssen die Gelder, die in ETFs investiert werden, auch getrennt vom eigenen Vermögen aufbewahren, sodass die Anlagegelder im Falle eines Verlustes nicht verloren werden.

ETFs können jeden Tag an der Börse gehandelt werden und es muss keine Kündigungszeit beachtet werden. Ebenfalls werden die einzelnen Werte nicht aktiv von einem Fondsmanager herausgesucht. ETFs können ganz unterschiedliche Schwerpunkte haben. Sie können beispielsweise einen Index abbilden oder aber eine bestimmte Industrie. Außerdem erlauben Sie einen gewissen Hebel und dass man auf einen Kursanstieg setzt (long geht) oder eher in einen Kursverfall investiert (short geht). Anleger können sehen, welche Werte sich in einem ETF befinden und diesen danach auswählen. Es gibt auch Investoren, wie beispielsweise die Winkelvoss Brüder, welche einen Bitcoin ETF auflegen wollen. Dieses Vorhaben hat die SEC jedoch erst einmal untersagt.

ETCs haben einen sehr ähnlichen Namen, sollten jedoch nicht mit ETFs verwechselt werden. Bei einem ETC handelt es sich um eine Exchange-Traded Commodity, also ein Wertpapier, mit dem man auf den Kursverlauf von Rohstoffen spekulieren kann. Jedoch können ETFs auch Rohstoffe bzw. ETCs beinhalten.

ETFs sind auch keine risikofreie Anlage. Das bedeutet konkret, dass sie ebenfalls im Wert fallen können, wenn der zugrunde liegende Index beispielsweise an Wert verliert oder der ETF von einer Fremdwährung abhängig ist und diese an Wert verliert.

Eine wichtige Kennzahl für ETF-Anleger ist die Total Expense Ratio (TER). Diese beschreibt die anfallenden Kosten. Dazu gehören beispielsweise Gebühren für die Depotbank und Betriebskosten. ETFs können im Direkthandel und auch außerbörslich gehandelt werden.

Viele ETFs haben das Ziel einen Index abzubilden, was auch meist so genau wie möglich versucht wird. Dies gelingt bis zu einem gewissen Grad. Die Abweichung eines ETFs von seinem zugrundeliegenden Index nennt man auch Tracking Error.

Es existieren 2 verschiedene ETFs, thesaurierende und ausschüttende. Da bei Aktien Dividenden an ETFs gezahlt werden, werden diese bei einem ausschüttenden ETF meist einmal im Jahr ausgezahlt. Bei einem thesaurierenden ETF werden sie nicht ausgezahlt, schlagen sich allerdings im höheren Preis nieder.

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